Die Aufgabenstellung des Kunden
Befliegung / Inspektion einer 2900 kWp Photovoltaikanlage in Aachen.
Eine Flächenanlage auf einem Ständerwerk sollte in einem festgelegten Muster beflogen werden. Abseits des Flugmusters muss auch die strikte Einhaltung gewisser Einstrahlungswerte gewährleistet sein. Dazu werden Ost- und Westseite der Anlage getrennt und zu verschiedenen Tageszeiten beflogen, je nach Sonnenstand, damit potenzielle Schadstellen mittels Thermografie sichtbar gemacht werden können.
Die Herausforderungen
Zwar war dieses Objekt genehmigungsrechtlich keine Schwierigkeit, da es ruhig und abgelegen war, wir somit niemand weiteres informieren mussten oder hätten stören können. Allerdings stellte sich heraus, dass das genaue datieren des Flugzeitpunkts aufgrund der ständig wechselnden Wetterlage nicht so einfach war. Mal regnete es am vereinbarten Termin, dann lag Schnee auf den zu befliegenden Panels, sodass auch diesmal die Inspektion verschoben werden musste. Zusätzlich musste sichergestellt sein, dass die nötigen Einstrahlungswerte gegeben sind (Sonnenschein, möglichst keine Wolken), damit verwertbare Daten aus den thermografischen Aufnahmen gewonnen werden können.
Die Durchführung
Die Anlage war uns bereits bekannt. Zuvor hatten wir sie beflogen, um einzelne Panels wegen des Verdachtes von Schäden zu überprüfen. Diesmal hingegen musste sie vollständig beflogen werden. Es handelte sich um eine Endabnahme, da die Anlage ihren Besitzer wechselte. Dazu war eine komplette Befliegung notwendig. Den Zugang zur eingezäunten Anlage erhielten wir via Keypad, wir waren allein vor Ort und konnten uns autark bewegen und in Ruhe arbeiten. Aufgrund der Größe war die Übersicht in den Aufnahmen nicht so einfach, weshalb wir mit Hilfe strikter Flugmuster, einem Realbild (nebst dem Wärmebild) und in Kombination mit Logfiles arbeiteten, sodass auffällige Panels klar zugeordnet werden konnten. Darüber hinaus wurde auch schon beim Abspeichern der einzelnen Videodateien klar auf Nummerierungen der Modulreihen geachtet (Anlage A der Gesamtfläche bestand aus 17 Modulreihen, Anlage B aus weiteren 7), damit man in der Auswertung stets wusste, was man sich gerade ansieht. Wir begannen also vormittags und zunächst mit der Ostseite (Stichwort Einstrahlungswerte). Dazu legten wir das Messgerät im gleichen Winkel der Anlage an die zu befliegenden Module und notierten Wert und Uhrzeit zunächst handschriftlich, anschließend in einer eigens dafür erstellen Exceltabelle, welche grundsätzlich dem vollständigen Datensatz beigefügt werden.
Die Befliegung verlief reibungslos. Lediglich die Einhaltung des fixen Flugmusters war nötig, um dem Gutachter die spätere Auswertung zu erleichtern (Siehe Bild). Außerdem zehren häufige und unnötige Richtungswechsel an den Flugakkus, sodass auch diese möglichst vermieden werden sollten. Da wir über mehrere Stunden konstant durchfliegen mussten, schlossen wir nach jedem Flug (ca. 15-20min Flugzeit) die leeren Flugakkus an unseren mobilen Stromgenerator an. Als gegen Nachmittag die Sonne auf die Westseite gewandert war, wandten wir uns dieser Seite der Anlage zu. Dazu wurde die Gesamtanlage ein weiteres Mal (die Module sind Ost- bzw. Westseitig geständert) beflogen. Wieder wurden die Einstrahlungswerte notiert und die Module beim Speichern der Aufnahmen entsprechend nummeriert.
Nach sieben Stunden vor Ort und einem erzeugten Datensatz von 41,6 GB war der Auftrag ohne besondere Vorkommnisse abgewickelt und die Daten konnten zur Auswertung übergeben werden.